60. Internationaler Hörgeräteakustiker-Kongress 2015
Das Jubiläum
- 14. Okt 2015 – 16. Okt 2015
- Nürnberg
Mehr als 7.900 Teilnehmer aus rund 80 Ländern haben am 60. Internationalen Hörgeräteakustiker-Kongress teilgenommen. Erstmals wurde damit die Marke von 7.500 Teilnehmern überschritten. In 25 Vorträgen und sechs Workshops wurde über Aktuelles aus Forschung, Wissenschaft, Technik und Akustikerhandwerk informiert. Die Fachausstellung verzeichnete mit 133 Ausstellern einen Ausstellerrekord.
Präsident Martin Blecker führte durch die Eröffnungsveranstaltung, übergab das Wort an Dr. Stefan Zimmer (BVHI), Marianne Frickel (biha) und Dipl.-Ing. Peter Edlhauser (VHÖ). Bundes- und Landespolitiker Dr. Günther Beckstein war bei der Kongresseröffnung anwesend. Er ließ es sich nicht nehmen, ein paar persönliche Worte an die Branche zu richten.
Prof. Dr. Jürgen Kießling hielt den Festvortrag zu diesem besonderen Jubiläum. „Der 60. Internationale Hörgeräteakustiker-Kongress – Rückblick, aktueller Stand und Ausblick“ lautete der Titel seines Vortrags. Er nahm das Publikum mit auf eine Zeitreise und schlug gekonnt einen Bogen in die Zukunft des Kongresses und der technischen Entwicklung. Seine Prognose lautete: „hearing aid goes smartphone!“
Thematisch erwartete die Kongressteilnehmer ein breites Spektrum, es ging u. a. um auditive Sprachverarbeitung, Hörverluste und Demenz, Diagnostikwerkzeuge, Sprachverstehen, Hörsystementwicklung, Messtechnik und vieles mehr.
Für alle, die nicht persönlich am Kongress teilnehmen konnten, stellt die EUHA die Abstracts auf einer DVD mit Videomitschnitten aller Vorträge in Originalsprache zur Verfügung. Die DVD kann unter www.euha.org bestellt werden.
Auszeichnungen
Karl Müller, Teilnehmer aller 60 Kongresse, wurde von Martin Blecker mit der Goldenen Ehrennadel der EUHA ausgezeichnet. Viele der Anwesenden kennen Karl Müller als agilen Kollegen und unermüdlich Mitwirkenden der Akademie für Hörgeräteakustik in Lübeck. Müller freute sich über diese besondere Auszeichnung und sagte, dass er mit dem Kongressbesuch jedes Jahr aufs Neue einer „inneren Verpflichtung“ folgt. Rückblickend stellte er, als einer der Akustiker der ersten Stunde, staunend fest, dass es ein Wunder ist, dass sich die Ideen von früher so verwirklicht haben und umgesetzt wurden.
Die EUHA verlieh zum sechsten Mal den EUHA-Förderpreis für innovative Arbeiten des Branchennachwuchses. Preisträger in diesem Jahr sind: Auf dem 1. Platz Bastian Schulze. Er betrachtete in seiner Bachelorarbeit das Thema „Vergleich zwischen dem Freiburger Sprachverständlichkeitstest und einer überarbeiteten Version des Freiburger Mehrsilbertests im Bezug zur Verständlichkeit im Störgeräusch“. Der 2. Platz ging an Melanie Krüger mit ihrer Masterarbeit zum Forschungsgebiet: „Entwicklung und Evaluation einer adaptiven Skalierungsmethode zur Ermittlung der subjektiven Höranstrengung“. Den 3. Platz belegte Juliane Schulz. In ihrer Bachelorarbeit beschäftigte sie sich mit der Lautheitswahrnehmung. „Modellierung der akustischen und elektrischen Lautheitswahrnehmung: Effiziente Berechnung der Lautheit anhand audiometrischer Daten“ ist der Titel ihrer Arbeit. Eva Keil-Becker würdigte die Preisträger und ihre Arbeiten in einer feierlichen Laudatio. Die Arbeiten der Preisträger sind in Kürze unter https://www.euha.org/informationen/foerderpreis/ abrufbar.
Der Forschungspreis der Stiftung Forschungsgemeinschaft Deutscher Hörgeräte-Akustiker, vertreten durch Prof. Dr. Karin Schorn, wurde in diesem Jahr gleich zweimal verliehen: an Dipl.-Ing. Reimer Rohweder vom Deutschen Hörgeräte Institut und an Dr.-Ing. Tobias Rader, Leiter der Abteilung Audiologische Akustik an der Universitätsmedizin Mainz.
Fachausstellung
Die Fachausstellung mit 133 Ausstellern, davon 59 aus dem Ausland, bot den Besuchern ein breites Spektrum. Es ging um neueste Hörsystemtechnologie, um Batterietechnik, Gehörschutz und innovative Messtechnik. Aber auch um Fachliteratur und die Ausbildung der Hörgeräteakustiker. In Nürnberg war die ganze Welt der Hörakustik auf 15.500 qm Ausstellungsfläche vertreten.
Dort wurden unter anderem neue Im-Ohr-Systeme mit innovativen Technologien präsentiert und Hinter-dem-Ohr-Geräte mit modernster Richtmikrofontechnik. Innovative Hörsystemtechnologien arbeiten so, dass Sprache und Geräusche so betrachtet werden, dass sie von den Hirnregionen leichter differenziert werden und so die Höranstrengung reduziert wird.
Außerdem ging es um die Konnektivität von Hörsystemen mit Smartphones, iPad und die Apple Watch, und es wurden Hörlösungen zur Linderung und Akzeptanz bei Tinnitus vorgestellt.
Medienresonanz
Nicht zuletzt war der 60. Internationale Hörgeräteakustiker-Kongress auch ein Thema für die Medien. Mehr als 80 Pressevertreter aus den Bereichen TV, Hörfunk, Print und Online haben sich für den Kongress akkreditiert und berichteten rund um das Thema Hören. Am ersten Kongresstag bot die EUHA ein Spezialprogramm für Journalisten an: Es gab eine Messeführung, besondere Ausstellungsflächen im Showroom und Informationen zum Thema Demenz und Hörverlust.