54. Internationaler Hörgeräteakustiker-Kongress 2009
Engagement für Gutes Hören
- 21. Okt 2009 – 23. Okt 2009
- Nürnberg
Mit 95 Ausstellern, 23 Referenten, über 50 Journalisten und täglich ca. 2.400 Besuchern aus insgesamt 70 Ländern ging am 23.10.2009 der 54. Internationale Hörgeräteakustiker-Kongress erfolgreich zu Ende. Veranstalter war die Europäische Union der Hörgeräteakustiker e. V. (EUHA).
„23 Vorträge ausgewiesener Experten haben das Fachpublikum über die aktuellen Entwicklungen in Medizin, Audiologie und Hörgeräteakustik drei Tage lang informiert“, berichtet Martin Blecker von der Europäischen Union der Hörgeräteakustiker (EUHA). Zudem präsentierte die Hörgeräte-Industrie auf der begleitenden Messe ihre aktuellen Innovationen.
Am ersten Kongresstag galt die besondere Aufmerksamkeit den Hörstörungen bei Säuglingen und Kindern. Der zweite Tag war diagnostischen Fragestellungen, Fortschritten bei der Hörgeräteanpassung und Neuem zum Thema Ohrpassstücke (Otoplastiken) gewidmet. Mit einem bunten Themen-Mix bestritten die Veranstalter den dritten Tag: Hier ging es beispielsweise um Hörtrainingsmethoden, Messtechnik, um Cochlea-Implantate, den subjektiv empfundenen Nutzen von Hörsystemen und um Tinnitus und Hypnose.
Innovationen im Produktbereich
Während einer Messeführung für Journalisten wurden die in diesem Jahr besonderen Weiterentwicklungen im Bereich der Hörgeräte vorgestellt. Sie betreffen das immer attraktiver werdende Design von Hörsystemen, außerdem sind neue benutzerfreundlichere Formen der Bedienung von Hörsystemen entwickelt worden. Bei der Anbindung der Hörgeräte an TV und Telefon haben sich Klangqualität und Sprachverstehen verbessert, spürbar vereinfacht hat sich auch die Anwendung dieser Anbindung. Moderne Hörsysteme ermöglichen inzwischen Richtungshören sowie das „Heraushören“ der Worte einer bestimmten, dominanten Person in Räumen, in denen mehrere Personen sprechen. Last but not least ging es um das Handwerk des Hörgeräteakustikers und spezialisierter Labore als Basis einer guten Versorgung: Die maßgefertigte, individuelle Otoplastik ist in fast allen Fällen unverzichtbar.
Blick in die Zukunft
Eine Sonderausstellung präsentierte auf 14 beleuchteten schwarzen und weißen Stelen die 14 Produkt-Highlights 2009. In diesem Rahmen sprach Hans-Peter-Bursig, Geschäftsführerender Vorstand der Vereinigung der Hörgeräte-Industrie e. V. (VHI), über die bedeutendsten Innovationen der Gegenwart und die wichtigsten Trends der Zukunft. „Hörsysteme werden zukünftig in der Lage sein, eigenständig zu erkennen, in welcher Hörsituation sich ein Träger befindet, und dann das passende Hörprogramm aufrufen: zum Beispiel beim Wechsel von der lauten Straße in ein ruhiges Geschäft“, erläuterte Bursig. „Zu Hause wird das Hörsystem erkennen können, welche Bluetooth-Sender (z. B. Fernseher, Telefon, Türklingel, Babyphone) sich in der Nähe befinden und ob die Signale von diesen Quellen an das Hörsystem weitergeleitet werden sollen oder nicht.“ Wichtiges Kriterium für das Tragen von Hörsystemen ist aber nach wie vor das Erkennen von Sprache. Moderne Hörsysteme erkennen akustische Signale, die mit unterschiedlicher Lautstärke und in unterschiedlichen Zeitdifferenzen auftreten. Bestenfalls verstärken sie diese, ohne dass das Sprachmuster verändert wird.
Martin Blecker betonte ergänzend, dass „im Zuge all der technologischen Fortschritte bei den Hörsystemen der Hörgeräteakustiker eine zentrale Rolle spielt und spielen wird: Er stellt die Hightech-Geräte auf die individuelle Hörstörung und auf die persönlichen Hörbedürfnisse des Patienten ein. Erst der Akustiker sorgt dafür, dass die hochentwickelte Hörsystem-Technologie in der Praxis das leisten kann, was in ihr steckt.“